Selbstverständnis als regionale Bank macht Volksbank Backnang eG stark

46. Vertreterversammlung des genossenschaftlichen Instituts im Backnanger Bürgerhaus – Solides Ergebnis für das Jahr 2015

Backnang – „Die regionale Bank“ – so präsentierte sich unsere Volksbank Backnang eG am Dienstagabend im Backnanger Bürgerhaus bei ihrer 46. ordentlichen Vertreterversammlung. „Wir stellen den persönlichen Kontakt in den Mittelpunkt unserer Arbeit“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Schmidgall. Zum eigenen Selbstverständnis gehöre es, mit Geschäftsstellen vor Ort präsent zu sein und die Wünsche der Mitglieder und Kunden bestmöglich zu erfüllen. Positives konnte Schmidgall zum Geschäftsjahr 2015 berichten: Unsere Volksbank Backnang hatte gute Zuwächse im Kundengeschäft. Die Kundeneinlagen und -ausleihungen stiegen ebenso an wie die Bilanzsumme.

„Dank unserer Prinzipien können wir uns anstehenden Herausforderungen stellen“, erklärte Rolf Barreuther, der Aufsichtsratsvorsitzende unserer Volksbank. Eine der größten Herausforderungen sei die aktuelle Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Diese mache auch den Sparern das Leben schwer, so Barreuther. Eine vertrauensvolle Beratung sei deshalb besonders wichtig, um die richtige Strategie für die eigene Finanzplanung zu finden.

Aufsichtsrat-Vorsitzender Rolf Barreuther spricht über die Herausforderungen und Prinzipien der Volksbank Backnang eG.

Mitglieder und Kunden vertrauen Beratungsleistung

Auf diese Beratungsleistung unserer Volksbank Backnang haben sich unsere Mitglieder und Kunden im vergangenen Jahr verlassen. Das zeigten die guten Zahlen, die Werner Schmidgall in seinem Bericht präsentierte. So wuchsen die Kredite im vergangenen Jahr auf 983 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir begleiten Unternehmer und Privatpersonen verlässlich bei ihren Vorhaben“, so Schmidgall. Zudem vertrauen die Menschen in der Region uns gerne ihr Geld an. Das zeigte sich am Anwachsen der Kundeneinlagen. Diese erreichten zum Jahresende 1.076 Millionen Euro, das ist ein Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Berater und Betreuer unserer Volksbank setzen auf das FinanzHaus-Konzept mit den Bausteinen Absicherung und Liquidität als Fundament und den darauf aufbauenden Bausteinen Vermögen, Vorsorge und Immobilie. Dabei beziehen wir auch die Partner aus der Genossenschaftlichen FinanzGruppe mit ein. Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall etwa haben im vergangenen Jahr wieder viele Mitglieder und Kunden Verträge abgeschlossen. Eine gute Dynamik gab es auch im Wertpapier- und Investmentbereich. Mit der Entwicklung des Außenhandelsgeschäfts und des Immobiliengeschäfts sind wir ebenfalls sehr zufrieden.

Anstieg beim Kundengesamtvolumen und solide Eigenkapitalbasis

Der Vorstand konnte von einem Wachstum beim Kundengesamtvolumen von 2,60 Milliarden auf 2,70 Milliarden Euro und von einer Bilanzsumme in Höhe von rund 1,43 Milliarden Euro berichten. Mit einer Gesamtkapitalquote von 15,3 Prozent haben wir nachhaltig Bewegungsspielraum und ausreichend Potential, um die Wirtschaft in der Region mit Finanzierungen zu begleiten. An unsere Mitglieder wurde eine Dividende in Höhe von 5 Prozent ausgeschüttet, das entspricht 1,24 Millionen Euro.

Angesichts der guten Zahlen fiel die Stellungnahme des Aufsichtsrats positiv aus. Die 240 anwesenden Vertreter segneten den Prüfungsbericht des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands nach der Verlesung und Bekanntgabe einstimmig ab. Ohne Gegenstimme wurden der Jahresabschluss und die Verwendung des Jahresüberschusses genehmigt. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte ebenfalls einstimmig.

Vorstandsvorsitzender Werner Schmdigall über die geplante Bündelung mit der Raiffeisenbank Oberstenfeld eG.

Konstanter Mitgliederzuwachs

Wir freuen uns über einen stetigen Zuwachs an Mitgliedern. Ende des vergangenen Jahres waren 39.883 Menschen Teilhaber unserer Volksbank, 2016 konnten wir das 40.000ste Mitglied begrüßen. Das zeigt: „Das genossenschaftliche Modell ist ein Dauerbrenner“, so Schmidgall.

Professor Hans-Peter Burghof, der Gastredner des Abends, fand lobende Worte für die Volksbanken und Raiffeisenbanken, deren bodenständige Art zu wirtschaften sich gerade nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 bewährt habe. Burghof ist Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim und ein gefragter Experte für Finanzthemen.

Prof. Hans-Peter Burghof appeliert zu Digitalisierung und Pflege großer Kundennähe.

Drei große Trends in der Bankwirtschaft

In seinem Vortrag zum Thema „Veränderte Rahmenbedingungen in der Bankwirtschaft“ sprach er über drei große Trends, die Banken aktuell beschäftigen: die Niedrigzinsphase, Digitalisierung und eine zunehmende Regulatorik. Burghof erklärte, dass vor der Finanzkrise  stark dereguliert worden sei, dafür herrsche aktuell ein anderes Extrem: Es werde stark überreguliert. Das treffe gerade die Genossenschaftsbanken unverhältnismäßig – auch weil sie nicht zu den Verursachern der Finanzkrise gehörten. „Die relative Belastung durch die Regulierung ist für eine regionale Bank um ein vielfaches höher als für Großbanken. Dadurch entstehen für Sie massive Wettbewerbsnachteile“, richtete Burghof das Wort an die Vertreter.

Beim Thema Digitalisierung appellierte Burghof, weiterhin eine große Kundennähe zu pflegen und sich gleichzeitig dem Technologiewandel zu stellen. In seinem anschließenden Bericht führte der Vorstandsvorsitzende Werner Schmidgall aus, dass man bei der Volksbank kontinuierlich in die digitalen Kanäle investiere, zum Beispiel beim Online-Banking oder in Finanz-Apps. Burghof nannte die anhaltende Niedrigzinsphase als besonders große Herausforderung für kleine und mittlere Banken, was Werner Schmidgall bestätigte: „Angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die quasi einer Abschaffung der Zinsen gleichkommt, befinden wir uns in einer anhaltenden Ausnahmesituation.“ „Die Zeiten werden herausfordernder“, so Schmidgall weiter.

Gemeinsame Werte verbinden

Nicht nur aktuelle Rahmenbedingungen und die Zahlen des vergangenen Jahres standen im Backnanger Bürgerhaus auf der Tagesordnung. Vorstand und Aufsichtsrat informierten darüber, dass der derzeitige Generalbevollmächtigte unserer Volksbank, Jürgen Schwab, zum 1. Juli 2016 in den Vorstand der Bank aufrücken soll. Auch die geplante Bündelung der Kräfte mit der Raiffeisenbank Oberstenfeld eG war ein Thema. „Wir haben im Aspacher Raum über den Zaun zu unserem Nachbarn geschaut. Die Gremien beider Banken möchten diesen Zaun abbauen, um unser Feld in Zukunft gemeinsam zu bestellen“, sagte Schmidgall.

Unsere beiden Institute sind durch ihre räumliche Nähe und gemeinsame Werte verbunden. Deshalb verhandeln die Vorstände in Abstimmung mit ihren Aufsichtsräten über ein Zusammengehen. Unsere Volksbank Backnang stärkt durch den geplanten Zusammenschluss ihre Präsenz in der Region. Als größere Einheit könne man sich in Zukunft noch besser auf die Bedürfnisse der Mitglieder und Kunden konzentrieren, sagte Schmidgall und wandte sich an die Vertreter: „Wir freuen uns, wenn Sie uns auf diesem gemeinsamen Weg begleiten.“

Den endgültigen Beschluss über die Verschmelzung fällen die Mitglieder der Raiffeisenbank am 10. Juni 2016 und die Vertreter der Volksbank im Rahmen einer außerordentlichen Vertreterversammlung am 13. Juni 2016.

Impressionen